Donnerstag, 24. November, 20 Uhr, kleiner Saal:

Michael Schiefel: SONGBOOK
vocal solo

Songs für alle Lebenslagen. Mal auf englisch, mal auf deutsch, geht es um Liebe, Landleben und Apfelkuchenköniginnen.
Im Mittelpunkt seines neuen Solo-Programms "Songbook", das Michael Schiefel bei OPENING! 05 präsentiert, stehen poetische wie humorvolle Songs, und zumeist sind es Eigenkompositionen. Mit der Stimme als einzigem Instrument, das er in verschiedenen Variationen, mit Loop-Geräten und anderen Verfremdungen zu komplex verknüpften Klangnetzwerken zusammen fügt, gelingen Michael Schiefel intelligente Songs mit viel Witz und Groove.
In Anknüpfung an die Solo-Programme (und CDs) "Invisible Loop" und "I Don't Belong" ist auch das "Songbook" "Strictly Vocal": Alle Instrumente werden von Schiefel also in guter alter Tradition gesungen: Ein-Mann-A Capella vom Feinsten!

"Schiefel's erstaunliche stimmliche Verwandlungskunst lässt kaum einen Sound vermissen. Womit die Frage geklärt wäre, ob es auch nach Bobby McFerrin noch Solo-Gesang geben kann ..." (Hamburger Abendblatt)
"Einer, der keine Angst hat, ernsthafte Kunst zu machen und dabei mit der leichten Muse zu flirten." (FAZ, Anna-Bianca Krause)
www.schiefel.de

 

Freitag, 25. November, 20 Uhr, großer Saal:

UNSAFE STRUCTURES
Improvisationen mit
Anna Huber, Tanz
und Fritz Hauser, Perkussion

Zwei KünstlerInnen zweierlei Sparten, deren klare, je eigene Sprachen ineins gehen:
Anna Huber und Fritz Hauser verfolgen seit 2002 eine kontinuierliche Zusammenarbeit. Für ihr architekturspezifisches Projekt "umwege" haben sie Aufführungen in architektonisch inspirierenden Räumen entwickelt (Berlin, Paris, Barcelona, Vals, Luzern...), für das Gruppenstück "wolkenstück" (Luzerner Theater) und das Trio "trois de pas" (Stadttheater St.Gallen) haben die Choreografin und der Musiker eng zusammengearbeitet.
Nebst diesen Produktionen für Bühne und Raum pflegen Huber und Hauser seit einiger Zeit eine Begegnung auf improvisatorischer Ebene. Auftritten in Zürich (Gessnerallee) und La Spezia (Camec Museum für Moderne Kunst) folgen in diesem Herbst Reisen nach Verscio (Schweiz, Tanzfestival), New York (Judson Church, Movement Research) und Tampico (Mexico, Internationaler Kongress für Musik). unsafe structures ist für Anna Huber und Fritz Hauser eine besondere Herausforderung.
Nichts - außer einem ungefähren Zeitrahmen - ist vorbestimmt. Die Performance lebt von der reinen Improvisation.

"Da haben sich in der Tat zwei Tüftler gefunden. Was Fritz Hauser sein Schlagzeug, ist Anna Huber ihr Körper. Während er verschiedensten Gegenständen überraschende Geräusche und Rhythmen ablockt, bewegt sie verblüffende Bilder und formen ihre Glieder bizarre Figuren [...] - man hätte gerne auch noch länger zugesehen." (NZZ)
w
ww.fritzhauser.ch

 

 

Freitag, 25. November, 23 Uhr, Hörspiellounge 1.OG:

HÖRSPIELKONSERVE 1:
"Fantasia zolliologica"
von Fritz Hauser

Eine Komposition mit Tierstimmen und Geräuschen aus dem Zoologischen Garten Basel.

"Wer auf ein heiteres Tierstimmenraten verzichtet und sich ganz seinen Assoziationen öffnet und überlässt, der erlebt, dass mit dieser "Musik" ein Dialog möglich ist. Die reiche akustische Landschaft der Fantasia zolliologica bietet Raum für die unterschiedlichsten Spaziergänge der Seele."
(Peter Studer, Direktor des Zoologischen Gartens Basel)

 

 

Samstag, 26. November, 20 Uhr, großer Saal:

Ensemble pazzaCaglia:
LA PAZZIA oder Die Anatomie der verrückten Gefühle
Inszenierte Musik über Wahn und Sinn von Monteverdi bis Scarlatti

mit:
Ralf Peter /Sopran
Claudia Kemmerer /Mezzosopran
Gerlind Puchinger /Chitarrone
Lutz Gillmann /Cembalo
Johannes Loescher /Violoncello
visuelle Gestaltung: Johannes Thielen
Regie: Marcus Droß


Das Ensemble pazzaCaglia wartet mit einem multimedialen Musiktheater auf, dessen Thema nichts Geringeres als der Wahnsinn ist:
Eine exquisite Privatsammlung verrückter Gefühle aus antiken Mythen, Kunst und Literatur - zum besseren Erhalt in Musik gefasst - wird dem geneigten Publikum in 30 Szenen präsentiert. Zusammen mit dem in Gießen ausgebildeten Regisseur Marcus Droß hat das Kölner/Saarbrücker Ensemble pazzaCaglia dafür im reichen Fundus barocker Wahnsinnsszenen gegraben. Einmal "wiedererweckt", sprüht diese Musik vor Energie und überbordender Emotionalität, wenn Opernheldinnen und -helden, meist aus Liebe, den Verstand verlieren und mit ihm jeden Bezug zur Realität.
Die Inszenierung bindet spielerisch neue und alte Mittel des künstlerischen Ausdrucks ein, sie verwebt vokal und gestisch die barocke Affektenlehre mit Video, live-Kamera und Puppenspiel in virtuoser Weise.
Den dramaturgischen Hintergrund bildet Tomaso Garzonis wissenschaftlich-literarischer Text „Hospidale de’ pazzi incurabili“ (Venedig 1586) oder „Spital Unheylsamer Narren und Närrinnen ... worin abgehandelt sind Punkt zu Punkt alle Narrheiten und Krankheiten des Geistes, sowohl der Männer als der Frauen, sowohl nützlich wie erholsam Werk, notwendig für die Erlangung der wahren Weisheit.“ (dt. v. G. Fr. Messerschmid, Straßburg 1618) Garzoni widmetsich den verschiedenen Erscheinungsbildern des Wahnsinns und präsentiert sie dem Leser als einen Gang durch die verschiedenen Zimmer des Hospitals.

Beratend im Hintergrund stand Prof. Wolfgang Werner, der sich als ehemaliger Direktor des Saarländischen Landeskrankenhauses einen internationalen Ruf in der Psychiatrie-Reform erworben hat.

"Ein echt kreativer Wurf!" (SZ)

"Marcus Droß - ein sehr junger Mensch mit einer geradezu furchteinflößenden Theaterkarriere in ganz Europa - hat aus der bloßen Nummernfolge des Abends einen Abend gemacht, und das mit kleinsten Mitteln. Während etwa Ralf Peter als irgendein antiker Eroberer mal wieder die Welt zur Ader läßt, schreibt eine Hand auf der Leinwand die Postkarten, die Vergil uns vorenthalten hat: „Liebe Dido, muß Dich leider verlassen, um Rom zu gründen. Viele Grüße, Dein Aeneas.“ Wen wunderts da noch, daß Dido wahnsinnig wird...“ (Musiktelegramm SR 2, 12.10.2003)
www.pazzacaglia.de

 

Samstag, 26. November, 23 Uhr, Hörspiellounge 1.OG:

HÖRSPIELKONSERVE 2:

"Hashirigaki"
von Heiner Goebbels (Text: Gertrude Stein)


Laufen und eilen, skizzieren und flüssig schreiben ist die doppelte Bedeutung, die im japanischen Wort Hashirigaki steckt. Dem Schreiben zuschauen, dem Nachdenken zuhören, dazu lädt die rhythmisch repetitive Prosa von Gertrude Stein in ihrem Text "The Making of Americans" die Leser und Hörer ein.
Heiner Goebbels hat Gertude Steins Texte mit den melancholischen "Pet Sounds" der Beach Boys sowie traditioneller japanischer Musik zum Klingen gebracht und zugleich konterkariert.
"Hashirigaki" ist aus einem Theaterprojekt mit den Performerinnen Marie Goyette (Kanada), Charlotte Engelkes (Schweden; früher Mitglied der Gruppe 'Remote Control') und der japanischen Musikerin Yumiko Tanaka hervorgegangen.
Mit: Charlotte Engelkes, Marie Goyette, Yumiko Tanaka

" Hashirigaki, das sind bei Goebbels betörend schöne Sound- und Szenenbilder, aus denen eine von unzähligen denkbaren Welten auftaucht. Diese Welt macht erst gar nicht den Versuch, wirklich zu wirken. Europäische, japanische und amerikanische Text- und Musikelemente werden hoch stilisiert und verschmelzen dort oben zu einem künstlerisch-künstlichen Weltstadtbild[...]"
Die Welt 23.10.2000

 

 

Sonntag, 27. November, 17 Uhr, FestivalCafé:

Tessa Knapp
Video / Experimentalfilm / Installation
kleine Werkschau
und Publikumsgespräch

Eine Fahrt, die sich in verschwommenen Serpentinen hinauf windet, führt in ein verlassenes Kindersanatorium. Gewesenes ist in den Raum geflossen, Gegenwart wächst grünblättrig durch Fenster und Türen. In verblassten Farben und fernen Tönen berühren die Bilder des Experimentalfilms "sanatorio", als sei das Gebäude selbst eine Metapher für den Rückblick auf die Kindheit.
Tessa Knapp studiert seit 2001 an der Kunsthochschule für Medien Köln und arbeitet in den Bereichen Experimentalfilm, Videokunst und Installation.
Mit "sanatorio" wurde sie beim International Showcase Schwäbisch Hall / International Filmforum 2005 mit dem 1. Preis ausgezeichnet. Am OPENING!-Sonntag stellt sie außerdem Arbeiten aus zwei anderen Richtungen vor: ihren Videofilm "Flure (no.2)", der Videomaterial aus dreißig Wohnheimfluren im Multisplitscreen virtuos als ein sich auf- und abbauendes Bewegungsrauschen arrangiert, sowie die Installation "Waldkulissen", die auch Teil eines spartenübergreifenden Projekts ist, an welchem die Videokünstlerin mit einer Tänzerin, einem Jazz-Trompeter und einem Klangkünstler zusammen gegenwärtig arbeitet.
Tessa Knapp zeigt ihre Werke, erzählt von der Arbeit an ihren Projekten und ist für alle Fragen des Publikums offen.


Sa/So, 26./27. November:

WORKSHOP
mit Anna Huber /Tanz

Das einzig "Neue", was es gibt, ist die ganz eigene persönliche Arbeit.

Der Workshop richtet sich an experimentierfreudige TänzerInnen und Theaterleute jeden Alters und soll ermutigen, den eigenen Körper als Instrument zu entdecken, die eigenen Bewegungsmöglichkeiten zu erforschen und damit zu experimentieren.
Anhand von Wahrnehmungsübungen und Körperbewusstseinsarbeit werden die verschiedensten Bewegungsqualitäten entdeckt und untersucht. Die Durchlässigkeit des Körpers, die Artikulation der Gelenke und das Spiel mit Dynamik ermöglichen es, einzelne Körperteile unabhängig voneinander zu bewegen und eine ganz eigene Sprache zu entwickeln. Alltägliche Bewegungen und Gesten werden hinterfragt, erforscht und spielerisch in neue Zusammenhänge gesetzt. Der Bezug zum Raum mit seinen Richtungen, Energien, Formen ist immer präsent.
Es geht nicht in erster Linie um die Vermittlung einer bestimmten Technik, sondern um Denk- und Arbeitsansätze und die Motivation, selbst weiter zu suchen. In der Entwicklung der individuellen Ausdrucksmöglichkeiten nimmt die Improvisation einen wichtigen Platz ein.

 

 

RÜCKBLICK 2005:
Programm